Im Süden des Weidmoos, östlich des Rundwanderweges, befindet sich ein rund drei Hektar großer Hochmoor-Rest. Über mehrere Entwässerungsgräben, die in der Zeit des Torfabbaus angelegt wurden, wurde in der Vergangenheit das Niederschlagswasser aus dem Moor ausgeleitet. Das führte zur Austrockung der oberflächlichen Torfschichten, womit die an feuchte Bodenverhältnisse angepasste Pflanzenwelt des Hochmoors in starke Bedrängnis kam.

Zwischen 29. August und 8. September 2022 wurden wichtige Maßnahmen für den Erhalt bzw. die Förderung der verbliebenen Hochmoorlandschaft umgesetzt, die ansonsten über die Zeit völlig mit Gehölzen zuwachsen würde.

Im Rahmen des Renaturierungsprojekts wurden die alten Entwässerungsgräben mit insgesamt 33 kleinen Dämmen abgedichtet. Das Regenwasser wird durch die Dämme wieder im Moor zurückgehalten – der Wasserhaushalt des Moores kann sich regenerieren. Dadurch können sich typische Hochmoorpflanzen wie verschiedene Torfmoose, Rosmarinheide, Moosbeere und Sonnentau wieder ausbreiten. Aufgewachsene Gehölze (z. B. Faulbaum) und Besenheide, die sich durch die frühere Entwässerung des Moores ausbreiten konnten, werden wieder zurückgedrängt. Zudem wird die Zersetzung der mächtigen Torfschichten, bei der es zur klimaschädlichen Freisetzung von Kohlendioxid kommt, gestoppt.

Der Zentralteil des Hochmoorrests im Weidmoos hat trotz der vorangegangenen Entwässerung einen offenen Charakter behalten. Durch die Wiedervernässung nimmt die Verheidung – durch die Besenheide erkennbar – zukünftig ab und die Hochmoor-typischen Arten können sich wieder ausbreiten. Foto: Karin Moosbrugger

Die Hartvinyl-Spunddielen zum Abdichten der Entwässerungsgräben wurden bin der Nähe des Aussichtsturms zwischengelagert. Foto: Karin Moosbrugger
Die Spundwände wurden mit Hilfe einer Pistenraupe ins Moor transportiert. Foto: Karin Moosbrugger
Zum Befahren des weichen, wenig tragfähigen Untergrunds mit dem Bagger wurden Rundhölzer und Baggermatten ausgelegt. Foto: Gerd Wagner
Zum Verschließen der Entwässerungsgräben werden die einzelnen Spunddielen mit Hilfe eines Baggers bis zu 5 Meter in den Untergrund gedrückt. Foto: Karin Moosbrugger
Fertiggestellter, mit einer Torfschicht abgedeckter Damm, an dem sich bereits nach wenigen Tagen Niederschlagswasser gesammelt hat. Foto: Karin Moosbrugger
Bei einer abschließenden Begehung wurden die erfolgreich fertiggestellten Dammbauwerke begutachtet (von links nach rechts: Bernhard Riehl, Naturschutzabteilung; Gerd Wagner, Firma Erdbau Strasser; Alexander und Siuda, Projektplanung und ökologische Bauaufsicht; Hans Grießner, Obmann Torferneuerungsverein). Foto: Karin Moosbrugger