Fauna und Flora im Weidmoos

Abgesehen von der vielfältigen Vogelwelt beherbergt das Weidmoos zahlreiche andere interessante Tier- und Pflanzenarten.

Säugetiere: Ein buntes Treiben zwischen Wiese und Wasser

Biber
Seit mehreren Jahren haben sich zwei Biber-Familien im Vogelparadies angesiedelt. Ihre Nagespuren kann man sogar von der Aussichtplattform aus sehen. Indem die Nager Gehölze fällen und den Wasserstand einzelner Bereiche verändern, gestalten sie das Weidmoos aktiv mit. Manchmal kann man in der Abenddämmerung vom Turm aus einen der Biber beim Schwimmen beobachten.

Fischotter
Auch der Fischotter ist ins Weidmoos zurückgekehrt. Diesen scheuen Zeitgenossen bekommt man allerdings kaum zu Gesicht. Am ehesten verrät er sich im Winter durch seine Spuren im Schnee. Die Fische, die in die Gewässer eingewandert sind, dienen ihm als Nahrung.

Rehe, Hasen & Co.
Rehe, Hasen, Füchse, Marder – auch das typische Jagdwild findet im Weidmoos einen Lebensraum. Besonders in der Abenddämmerung kann man die Rehe beim Äsen beobachten oder einen Blick auf einen Hasen erhaschen. Füchse und Marder bekommt man nur mit viel Glück zu Gesicht.

Frösche, Kröten, Schlagen & Co.

Mit seinen vielen Gewässern ist das Weidmoos auch ein Paradies für Amphibien und Reptilien. Insgesamt konnten neun Frosch- bzw. Molcharten, drei Schlangen- und zwei Eidechsenarten nachgewiesen werden. Ganz bald im Frühjahr sind die Kröten in den Gewässern rund um den Themenweg oft in Massen bei der Balz und beim Ablaichen zu sehen und vor allem zu hören. Wenn es dann wärmer wird, kann man die Rufe der Gelbbauchunke in den kleinen Tümpeln vernehmen. Ab und zu begegnet man am Themenweg einer seltenen Schlingnatter und einer Zauneidechse.

Insekten: Überall krabbelt es, kreucht es und fleucht es

Das Weidmoos ist ein Hotspot für Insekten – vor allem für die unscheinbaren Heuschrecken. Von den 125 in Österreich heimischen Heuschreckenarten konnten 25 von Experten im Weidmoos nachgewiesen werden. Eine davon ist die seltene Sumpfschrecke, die mit ihren sieben Millimetern Körperlänge so klein und mit ihrem feinen Gesang so schwer zu finden ist, dass sie nur der Fachmann entdeckt. Am auffälligsten sind an Sommerabenden die sehr lauten Gesänge der Zwitscherschrecke oder die eigentümlichen Rufe der Maulwurfsgrille. Manche Heuschrecken wandern mit dem wärmer werdenden Klima in Österreich ein, wie zum Beispiel die Gemeine Sichelschrecke.


Wo Gewässer sind, lassen auch die eleganten Libellen nicht lange auf sich warten. Im Weidmoos wurden inzwischen 15 Libellenarten nachgewiesen, zum Beispiel die Gemeine Heidelibelle, der Große Blaupfeil und Kleinlibellen, wie die Kleine Winterlibelle. Die interessanteste Art ist die Große Moosjungfer, die typisch für Moorgebiete ist. Diese wärmebedürftige Libelle besiedelt gern Gewässer, die durch Torf und Huminstoffe dunkel gefärbt sind, und die sich deshalb durch die Sonneneinstrahlung leichter erwärmen. Die Große Moosjungfer gehört zu den Arten, für die die EU-Mitgliedsstaaten Natura 2000-Gebiete ausweisen müssen.

Pflanzen: Alles sprießt, wächst und gedeiht

Die ursprüngliche Flora des Weidmooses ist zum größten Teil dem Torfabbau zum Opfer gefallen. Nur mehr in wenigen Bereichen entlang des Themenweges kann man noch einen Rest der ehemaligen Hochmoorvegetation sehen. Besonders ist der Sonnentau, der am Rand des Holzbohlenweges zu finden ist. Er wächst an nassen Stellen zwischen den Torfmoosen, die typisch für Hochmoore sind. So besonders ist der Sonnentau deswegen, weil er einer der wenigen heimischen fleischfressenden Pflanzen ist. Zu ihrer Blütezeit im August sticht die Besenheide ins Auge. Sie wuchs früher an den trockenen Randbereichen der Hochmoore. Im Weidmoos besiedelt sie die verbliebenen Hochmoorbereiche auf der ganzen Fläche gemeinsam mit Rosmarinheide, Moosbeere, Rauschbeere, Heidelbeere und Preiselbeere. Die Wälder rund um den Themenweg sind geprägt von Rotkiefern und Birken. An wenigen Stellen findet man sogar den seltenen Moorbärlapp.

Die Streuwiesen im Weidmoos sind noch sehr jung – ca. 20 Jahre. Bedenkt man, dass mancherorts Flächen schon seit 700 n. Chr. durchgehend als Wiesen bewirtschaftet werden, ist das kein besonders hohes Alter für Streuwiesen. Dementsprechend wenig Zeit hatten verschiedene Pflanzenarten, sich im Vogelparadies anzusiedeln. Oder anders gesagt: Die Streuwiesen im Weidmoos stehen noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Einige seltene Arten wie die Prachtnelke oder das Helmknabenkraut haben das Weidmoos jedoch schon besiedelt. An Sonderstandorten findet findet man auch Seltenheiten wie die Gelbes Zypergras und das kleine Tausendgüldenkraut.